Am 20.10.2024 hieß es in der Landeshauptstadt Magdeburg wieder Marathon-Time. Thorsten Rockstroh und ich, Marc-Kevin Baier wollten es nochmal über die Königsdisziplin Marathon wissen. Und auch der Nachwuchs war gefordert. Aber nun erstmal zu Thorsten.
Der 20. Marathon Magdeburg fand bei traumhaftem Wetter statt – perfekter Sonnenschein, nicht zu warm, eine leichte Brise. Ideale Bedingungen für einen Lauf, aber ich war unsicher, wo ich mich in Bezug auf meine Form und Vorbereitung befand, vor allem nach einer Phase mit Urlaub, die meine Vorbereitung etwas eingeschränkt hatte.
Ich hatte mir drei Ziele gesetzt: Das Minimalziel war, überhaupt ins Ziel zu kommen. Das Idealziel war, unter vier Stunden zu bleiben, und mein Optimalziel lag bei unter 3:50 Stunden.
Die ersten 25 bis 27 Kilometer liefen großartig. Ich war voll konzentriert und hielt mein Tempo von 5:25 Minuten pro Kilometer konsequent durch. Doch ab diesem Punkt merkte ich, dass mir in der Vorbereitung noch wichtige, lange Läufe von 30 bis 35 Kilometern fehlten. Die Beine wurden zunehmend schwerer, und ich musste ab Kilometer 30 Gehpausen einlegen, um meinen Puls zu kontrollieren. Diese Pausen halfen mir enorm, und ich konnte mich immer wieder stabilisieren.
Funfact: Versorgungsstelle km21 hat Vereinskamerad Normen Z. das Wasser angereicht !
Ab Kilometer 35 wurde es jedoch richtig hart. Der Motor lief, aber die Beine protestierten bei jedem Schritt. Dennoch blieb ich mental stark und fokussiert. Mein Kopf war die ganze Zeit klar – ein entscheidender Faktor, der mich trotz der Schmerzen vorantrieb.
Bei Kilometer 39 ereignete sich dann etwas Unerwartetes. Ein jüngerer Läufer neben mir kippte plötzlich wie ein Baum um, getroffen von beidseitigen Wadenkrämpfen. Er deutete mir an, weiterzulaufen und sagte, es sei alles in Ordnung – so, wie man das eben bei Kilometer 39 sagt. Doch ich hielt an, half ihm auf die Beine, und er war unglaublich dankbar. Nach einer kurzen Hilfeeinlage nahm ich meinen Lauf wieder auf, versuchte, mein Tempo zu kontrollieren, was mir ganz gut gelang.
Auf den letzten Metern wartete bereits Arthur auf mich. Und kurz vor der Zielgeraden ließ mir ein anderer Läufer den Vortritt mit den Worten: „Toll, was du da eben gemacht hast.“ Dieser Moment fühlte sich großartig an.
Im Ziel angekommen, lief ich direkt zu meiner Frau, um mir meinen verdienten Belohnungskuss abzuholen. Doch bevor ich richtig durchatmen konnte, klopfte mir jemand auf die Schulter. Es war Vincent – der Läufer, dem ich geholfen hatte. Er bedankte sich herzlich und erzählte, dass er es dank meiner Hilfe noch unter vier Stunden ins Ziel geschafft hatte, was sein großer Wunsch für diesen Tag war. Wir tauschten noch ein paar freundliche Worte und machten Fotos, und Vincent wiederholte immer wieder, wie dankbar er war.
Ich selbst war am Ende auch zufrieden. Trotz der nicht optimalen Vorbereitung hatte ich das Rennen mental stark gemeistert und ein großartiges Gefühl mit ins Ziel gebracht.
Und auch Arthur war mit seinen 4,2 km sehr zufrieden!
Und nun recht kurz zu mir. Nach dem Drei-Brücken-Lauf in Schönebeck war ich noch voller Euphorie das ich eine neue Bestzeit aufstellen könnte. Aber die letzten zweieinhalb Wochen vor dem Marathon gleichten einer Qual. Die 120 Lauf km absolvierte ich nur noch unter Schmerzen.
Also schraubte ich jede Erwartung zurück und schaute von km zu km. Mein Fokus lag wirklich mal nur bei mir und ich ließ mich auch nicht von anderen Läufern ziehen. Rückblickend vielleicht ein Fehler da ich die ersten 25 km in einer Gruppe mit der 1. Frau hätte absolvieren können. Aber ich entschied mich bewusst dagegen und überlief die Gruppe dann trotzdem bei km 26.
Ab km 30 ging es mir wie Thorsten, die über 30km Läufe fehlten in meiner Vorbereitung. Aber rückblickend muss ich sagen, zeigten sich meine Achillessehnenschmerzen und etc. nur sehr selten und ich kam super durch. Zum Schluss sammelte ich auch nochmal einge Läufer ein und konnte einen fast identischen Marathon wie letztes Jahr laufen.
Am Ende sprangen für mich 3:10:41 heraus, was Gesamtrang 13 und AK Platz 3 bedeutet. Für Thorsten hieß es am Ende nach 3:58:27 Gesamtrang 118 und 16 Platz in der AK.
Und auch meine Frieda lief schon wie letztes Jahr den 400m Kinderlauf, aber diesmal komplett ohne Begleitung.
Am Ende muss man mal wieder von einer geilen Veranstaltung resümieren und dem Veranstalter ein großes Dankeschön ausrichten. Natürlich auch ein herzlicher Dank an Norman Zerndt für die moralische Unterstützung bei km 21. Nun aber heißt es erstmal Offseason genießen und dann sich für die Schindereien im nächsten Jahr vorbereiten.
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