und wir waren mit einer Lady-Staffel und Einzelstarter Sven Bidmon dabei. Aber der Reihe nach….
Sven fasst für uns seinen Wettkampf wie folgt zusammen:
Challenge Roth – Ein Rennen mit Schrecksekunden
Bei meiner mittlerweile dritten Langdistanz stellt sich langsam eine kleine Routine ein.
Natürlich fragt man sich, hat man genug trainiert, hat man im Vorfeld alles getan, damit es im Rennen auch optimal läuft. Die Woche davor, mit der Belastung, das Essen, die Erholung, der Stress. Alles sind natürlich ausschlaggebende Faktoren für ein optimales Rennen. Das hatte ich bis zur Anreise nach Roth alles optimal im Griff. Am Tag vor dem Rennen fühlte sich bei meiner Vorbelastung alles sehr gut an. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein sehr gutes Gefühl, das dass ein Riesen Ding wird.
Am Renntag, pünktlich 4:15 Uhr klingelte der Wecker. Der erste Gang zur Kaffeemaschine ist obligatorisch und gut gefrühstückt ging es Richtung Schwimmstart.
Am Wechselgarten angekommen, nochmal einen Check am Rad, ob alles funktioniert. Die Flaschen sowie Gels und Riegel am Rad platziert. Auf dem Weg zur Abgabe des Afterracebeutel noch einen Sport Kameraden aus Wittenberg, den Michael Hopp getroffen. Noch ein kleinen Plausch gemacht, was so ein bisschen die dann doch aufkommende Nervosität gelegt hat. Dann trennten sich unsere Wege und es ging runter zum Wasser. Meine Startwelle stand an. Es ging die Stufen runter ins Wasser, wo ich immer meine Schwimmbrille mit Wasser anfeuchte und da passiert das erste Missgeschick, mein Nasensteg löste sich von den Brillengläsern und wollte im Kanal versinken. Mit einem sicheren Griff holte ich ihn wieder aus dem Wasser und es blieben noch gerade 2 Minuten bis es los ging. Dann der Knall und ab ging es auf die 3,8 km Schwimmstrecke im Main-Donau-Kanal.
Ich wollte auf jeden Fall nicht überziehen und ging die ersten 300 m locker an, um erst mal in den Rhythmus zu kommen. Dort angekommen, zog mich die Schwimmgruppe mit und schon nach den ersten Zwischenzeiten sah ich, das wird eine richtig gute Schwimmzeit. Aber ich wusste auch, wir schwammen im Kanal, es könnte auch an der Strömung liegen, das ist die ersten 800m so schnell waren. Nach 1350 m kam der erste Wendepunkt, und es ging schnurstracks in die andere Richtung. Nun sollte sich herausstellen, ob Strömung vorhanden war oder nicht. Aber das Tempo blieb zu meinem Erstaunen gleichmäßig. Den letzten Wendepunkt erreicht, ging es noch einmal 450m in Richtung Ausstieg. Geschafft.
Die erste Disziplin war erledigt. Für mich eine neue Bestzeit auf 3800 m. Nach 1 Stunde und 12 Minuten ging es in die erste Wechselzone und rauf aufs Rad.
Die Radstrecke hatte ich mir bei den letzten Einheiten auf der Rolle bei YouTube sehr gut eingeprägt. Ich wusste, wo die Gefahrenstellen waren, wo die Abfahrten und wo die Anstiege waren. Ich könnte mir also mein Radsplit genau einteilen. Leider fing es Mitte der ersten Radrunde sehr heftig an zu regnen, was natürlich für die Abfahrten nicht gerade optimal war. Dort mussten wir alle sehr vorsichtig sein. Dazu kam noch, dass mir beim ersten Anstieg gleich erst mal die Kette abgesprungen war. Ein schneller Griff und sie war wieder drauf und es ging sofort weiter. Dann die 1. Anfahrt in den Solarer Berg. Der absolute Wahnsinn. Gänsehaut pur. Einfach nur unbeschreiblich, was die Leute da für ein Alarm machen. Das gibt es mit Sicherheit auf keiner anderen Strecke im Triathlon.
Die 180 km Rad wollte ich auf jeden Fall schneller fahren als in Frankfurt. Ich peilte 5 Stunden an, aber es war noch einen Ticken schneller. Nach 4 Stunden 50 Minuten hatte ich auch diese Disziplin geschafft.
Jetzt kam alles auf den letzten Wechsel an. Hier unterstützten die vielen Helfer. In der Wechselzone wurden uns die Wechselbeutel gereicht und man half sogar beim Anziehen. Auch hier alles paletti.
Nun ging es auf die letzten 42 km. Der erste Kilometer, wie immer, mit voller Euphorie, viel zu schnell. Hier habe ich sofort die Bremse reingehauen und meine angepeilte Pace von 4 Minuten 30 Sekunden eingenommen. Diese konnte ich bis zum Kilometer 21 ganz ordentlich durchziehen. Doch dann ging das Leiden langsam los, ab Kilometer 25 wurden die Beine richtig fest und ich wusste, es geht noch nach Büschenbach bergauf. Hier ging die Pace dann langsam den Bach runter, aber ich wusste, ich hatte im Vorfeld ganz gut gearbeitet, also noch einmal um den Weiher rum und dann ging es zurück Richtung Ziel. Die letzten 5 km waren die reinste Qual, keine Ahnung wie ich die zu Ende gelaufen bin. Ich hatte nur noch Schmerzen. Aber dann der Bahnübergang, letzte Kurve und da sah ich schon den grünen Zielteppich. Noch einmal auf die Uhr geschaut und es war sicher die 09:30:00 knackst du heute. Dann rein ins Stadion und einfach nur genießen 😌 ich hatte sogar noch Zeit mich beim Publikum zu bedanken für den riesigen Empfang. Ich lief durch den Zielbogen und stoppte meine Uhr und traute meinen Augen nicht. 30 Minuten schneller als Frankfurt und zwar 09:24:33! Es war unfassbar.
Dies war mir aber nur möglich, weil mich Familie und Freunde unterstützen. Sei es mir die Zeit zu zum Trainieren zu geben oder der Support an der Strecke durch Familie und Freunde. Hier möchte ich mal ein Riesen DANKESCHÖN sagen.
Super Erfahrungsbericht Sven – wir freuen uns mit Dir über Dein Erlebnis und die Wahnsinnszeit! Herzlichen Glückwunsch
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